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Das Magnumvino Weinlexikon

Weinlexikon

A

Agraffe

Als Agraffe bezeichnet man das Metallgestell, welches den Sektkorken auf der Sektflasche hält. Im Französischen auch „Muselet“ genannt. Da der Sekt oder Schaumwein in der Flasche einem sehr hohen Druck ausgesetzt ist, welcher zwischen 5 und 6 bar liegt, muss der Sektkorken mit diesem Drahtgestell fixiert werden, damit der Korken nicht unkontrolliert aus der Flasche herausschießt.

Die Agraffe wird durch Aufdrehen des Drahtes geöffnet. Ebenfalls hält sie auch das kleine Metallplättchen (auf Französisch auch „Capsule“ oder „Plaque de Muselet“ genannt), das sich direkt auf dem Korken befindet. In Deutschland müssen Schaumweine, die mit einem Korken und der Agraffe ausgestattet sind, zusätzlich mit der Sektsteuer besteuert werden.

Alkoholische Gärung

Die erste alkoholische Gärung

Die erste alkoholische Gärung beim Sekt – also von Most zu Wein – findet im Tank oder Holzfass statt. Jede Weinbergsparzelle wird im besten falle separat ausgebaut. Während der alkoholischen Gärung wandeln die Hefen den natürlichen Fruchtzucker der Trauben in Alkohol und Kohlendioxid um. Nach Abschluss der Gärung lagern diese Grundweine im Fass oder Tank, um ihr geschmackliches Potenzial zu entfalten.

Die zweite alkoholische Gärung

Die zweite alkoholische Gärung findet nicht im Tank, sondern in der Sektflasche statt. Um die zweite Gärung einzuleiten, wird der Sektgrundwein mit Zucker und Hefe versetzt (die sogenannte Tiragefüllung) und in die Sektflasche gefüllt, die mit einem Kronkorken anschließend verschlossen wird. Bei der daraufhin stattfindenden zweiten alkoholischen Gärung wird der Zucker durch die Hefen wiederum in Kohlensäure und Alkohol umgewandelt. Da die Kohlensäure nicht entweichen kann, bildet sie am Ende das schöne Mousseux (die Perlage) im Sekt.

Assemblage

Die Assemblage beschreibt beim Sekt machen das Verschneiden bzw. die Cuvéetierung und das Zusammenstellen der Grundweine verschiedener Rebsorten, Weinbergslagen oder Jahrgänge. Die Assemblage findet meist im März und April statt, nachdem die Sektgrundweine auf der Feinhefe im Barriquefass oder im Edelstahltank gereift sind. Dies ist von Winzer zu Winzer unterschiedlich. Nach der Cuvéetierung wird der finale Verschnitt zur Tiragefüllung vorbereitet.

Auslese

Auslesen sind die dritte Stufe der Prädikatsweine. Durch die Verwendung voll- bis überreifer, im Idealfall aber noch gesunder Trauben zeigt sich in der Regel eine goldgelbe Farbe. Die Weine sind von klarem Geschmack nach gelben und tropischen Früchten bis hin zu Aromen von Dörrobst, die sich mit zunehmender Alterung der Weine verstärken.

Besonders bei Weinen der Rebsorte Riesling wird
der meist hoher Restzuckergehalt von einer deutlich wahrnehmbaren Säure begleitet. Das Mindestmostgewicht beträgt hier 88°Oe also 204g Restzucker pro Liter.

B

Balthazar

Balthazar bezeichnet eine Weinflasche mit einem Fassungsvolumen von 12 Liter / 12000ml. Weltweit ist die Bezeichnung dafür gleich.

Beerenauslese

Beerenauslesen sind die vierte Stufe der Prädikatsweine.

Diese Weine werden aus überreifen, eingetrockneten oder edelfaulen und mit Botrytis behafteten Trauben hergestellt und zeigen sich meist hoch farbig golden, mit zunehmender Alterung auch bernsteinfarben.

Der Geschmack ist in der Regel
geprägt durch die vollmundige Süße, bei geringen bis moderaten Alkoholgehalten. Konzentrierte Aromen nach Rosinen, Dörrobst und Honig, aber auch würzige Noten sind typisch.

Das Mindestmostgewicht beträgt hier 110°Oe also 263g Restzucker pro Liter.

Blanc de Noir

Die Bezeichnung „Blanc de Noir“ steht für eine Cuvée aus dunklen bzw. roten Trauben, die hell gekeltert werden (z.B. aus Pinot Noir Trauben) und weißen Trauben (z.B. Chardonnay). Das bedeutet, dass rote Trauben sofort, aber ganz sanft verarbeitet (gepresst) werden und ein heller Saft dabei herauskommt. Bei roten Rebsorten, wie zum Beispiel Spätburgunder, sitzen die Farbstoffe und Tannine in der Beerenhaut. Diese lösen sich durch Alkohol und Wärme, wie es bei der Maischegärung für Rotwein praktiziert wird.

Botrytis

Borytis ist ein Grauschimmelpilz, der die Traube in feuchtwarmer Witterung befallen kann. Greift der Pilz die Traubenstiele an, sterben diese bald ab und die Trauben fallen vom Rebstock, noch bevor diese reif sind. Oder aber der Pilz lässt die noch unreife Traube verfaulen. Bei reifen Beeren verursacht er hingegen eine Edelfäulnis.

Blanc de Blancs

Ein Blanc de Blancs ist ein Wein, der ausschließlich aus weißen Trauben hergestellt wird. In der Champagne werden Blanc de Blancs Weine oder Sekte meist aus der Rebsorte Chardonnay hergestellt, während in Deutschland Blanc de Blancs aus dem Pinot Blanc (Weißburgunder) hergestellt wird. Prinzipiell kann aber jede weiße Rebsorte dafür verwendet werden.

Briochearomen

Um Briochearomen zu beschreiben, werden oftmals auch Begriffe wie Brotkruste, Toast, Gebäck, Karamell, Röstaroma, Kaffee oder hefig verwendet. Häufig ist Sekt zu finden, die mit der klassischen Flaschengärung erzeugt wurden.

Brut Nature

Bevor eine Sektflasche nach dem Degorgieren mit einem Sektkorken endgültig verschlossen wird, muss der entstandene Flüssigkeitsverlust, der durch das Entfernen der Hefe entstanden ist, wieder aufgefüllt werden. Hierzu verwendet man eine sogenannte Dosage.

Die Dosage bestimmt hier vor allem, ob der Sekt sehr trocken (Brut Nature) oder süß (Halbtrocken) schmecken wird. Diese Dosage ist das Geheimnis eines jeden Winzers. Die ungefähre Höhe der Dosagegabe und damit der Süßegrad können an der Geschmacksangabe auf dem Etikett abgelesen werden.

Brut Nature beschreibt man auch alternativ als „Dosage Zero“. Hierbei lässt man die Süßung in der Dosage weg und füllt die Sektflasche mit demselben Sekt wieder auf.

Hier erkennt man, wie viel zusätzlicher Zucker in der Dosage steckt:

  • Brut Nature: 0 bis 3gr. /ltr
  • Extra Brut: 0 bis 6gr./ltr
  • Brut: 0 bis 12gr. /ltr
  • Extra Trocken: 12 bis 17.gr./ltr
  • Trocken: 17 bis 33 g/ltr
  • Halbtrocken: 33 bis 50 g/ltr
Brut

Bevor eine Sektflasche nach dem Degorgieren mit einem Sektkorken endgültig verschlossen wird, muss der entstandene Flüssigkeitsverlust, der durch das Entfernen der Hefe entstanden ist, wieder aufgefüllt werden. Hierzu verwendet man eine sogenannte Dosage.

Die Dosage bestimmt hier vor allem, ob der Sekt sehr trocken (Brut Nature) oder süß (Halbtrocken) schmecken wird. Diese Dosage ist das Geheimnis eines jeden Winzers. Die ungefähre Höhe der Dosagegabe und damit der Süßegrad können an der Geschmacksangabe auf dem Etikett abgelesen werden.

Der Begriff Brut kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt unter anderem „roh”. Ein „roher” Schaumwein ist gemäß diesem Verständnis einer, der ohne oder mit sehr wenig Dosage auskommt. Der Restzuckergehalt bei Brut darf bis zu 12 Gramm pro Liter betragen.  

Hier erkennt man, wie viel zusätzlicher Zucker in der Dosage steckt:

  • Brut Nature: 0 bis 3gr. /ltr
  • Extra Brut: 0 bis 6gr./ltr
  • Brut: 0 bis 12gr. /ltr
  • Extra Trocken: 12 bis 17.gr./ltr
  • Trocken: 17 bis 33 g/ltr
  • Halbtrocken: 33 bis 50 g/ltr

C

Champagne

Die Begrifflichkeit Champagner bezieht sich nicht zwangsläufig auf Qualität, sondern auf die Herkunft der Trauben und den Produktionsort. Die Trauben müssen in der Region Champagne gewachsen, gepresst und vergoren sein - und zwar nach traditioneller Flaschengärung. Das deutsche Gegenstück von Champagne ist Sekt, mit dem Unterschied, dass die Trauben aus Deutschland stammen.

Die Champagne umfasst ein Gebiet von knapp 34.300 Hektar (was in etwa einem Drittel der deutschen Rebfläche entspricht).

Andere länderspezifische Bezeichnungen für Champagne sind:

  • Cava (Spanien)
  • Crémant (in Frankreich außerhalb der Champagne, aber auch in anderen Ländern)
  • Spumante (Italien)
  • Sparkling Wine (England, USA, Australien, Übersee)
  • Pezsgő (Ungarn)
  • Afrodis Oinos (Griechenland)
  • Vinho Espumante (Portugal)
  • Penina (Slowenien)
Crémant

Außerhalb der Champagne wird ein Qualitätsschaumwein als Crémant und im deutschsprachigen Raum als Sekt bezeichnet.

Der Begriff Crémant ist nicht an eine bestimmte Region oder Herkunft gebunden. Somit gibt es zahlreiche verschiedene Typen und Stile.

Die häufig verwendeten Rebsorten sind:

  • Chenin Blanc
  • Chardonnay
  • Pinot Noir
  • Pinot Blanc
  • Cabernet Franc

Hochwertige Crémants können ähnlich wie hervorragende Sekte auch mit Champagner mithalten.

Cuvée

Nicht in allen Länder bedeutet ein Cuvée Wein dasselbe. Seinen Ursprung hat er in Frankreich. Der Begriff Cuvée stammt vom französischen Cuve (Bottich oder Weinbehälter). Im ursprünglichen Sinne versteht man darunter eine bestimmte Menge Wein in einem Behälter (sozusagen ein Fass Wein). Die beste Füllung wird als Cuvée Prestige betitelt.

In Deutschland ist eine Cuvée der Verschnitt mehrerer Rebsorten. Die fertigen, reinsortigen Weine werden vor der Flaschenabfüllung miteinander verschnitten. Bei einem Cuvée Wein hat der Kellermeister entweder das Ziel, die Qualität des Weines zu erhöhen oder den Geschmack über mehrere Jahre konstant zu halten.

Somit ist es ein vielseitiger Begriff.

D

Degorgieren

Bevor ein Sekt in den Verkauf gebracht werden kann, muss die Hefe, die sich noch in der Flasche befindet, vom Sekt getrennt werden. Dafür muss die Flasche gerüttelt werden. Dies funktioniert per Hand an einem Rüttelbrett oder maschinell.

Durch das Rütteln der Sektflasche in einer senkrechten Position setzt sich Hefe in den schmalen Flaschenhals ab und kann nun entfernt werden. Der Flaschenhals wird dazu in ein Kältebad (-25°C) getaucht. Dadurch gefriert die Hefe im Flaschenhals. Durch den entstandenen Innendruck von ca. 5 bis 6 bar schießt beim Entfernen des Kronkorkens die gefrorene Hefe heraus. Nur durch das Entfernen der Hefe erhält man einen klaren Schaumwein. 

Deutscher Landwein

Deutscher Landwein stammt aus den 26 geografisch gesetzlich festgelegten Landwein Gebieten Deutschlands.

Seit dem 1. August 2009 sind in Deutschland folgende 26 Landwein-Gebiete festgelegt:

  • Ahrtaler Landwein
  • Badischer Landwein
  • Bayerischer Bodensee Landwein
  • Brandenburger Landwein
  • Landwein Main (früher Fränkischer Landwein)
  • Landwein der Mosel
  • Landwein Neckar
  • Landwein Oberrhein
  • Landwein Rhein
  • Landwein Rhein-Neckar
  • Landwein der Ruwer
  • Landwein der Saar
  • Mecklenburger Landwein
  • Mitteldeutscher Landwein
  • Nahegauer Landwein
  • Pfälzer Landwein
  • Regensburger Landwein
  • Rheinburgen-Landwein
  • Rheingauer Landwein
  • Rheinischer Landwein
  • Saarländischer Landwein
  • Sächsischer Landwein
  • Schleswig-Holsteinischer Landwein
  • Schwäbischer Landwein
  • Starkenburger Landwein
  • Taubertäler Landwein
Deutscher Sekt

Die Bezeichnung Deutscher Sekt ist gesetzlich geregelt. Laut deutschem Weingesetz aus 1971 beschreibt der Begriff Deutscher Sekt einen Schaumwein, der aus deutschen Grundweinen produziert wurden sprich ein Sekt, der ausschließlich aus in Deutschland gelesenen Trauben herstellt wird.

Dabei kann es durchaus sein, dass der Sekt aus Grundweinen unterschiedlicher Anbaugebiete in Deutschland hergestellt wird.

Deutscher Wein

Deutscher Wein ohne eine weitere Herkunftsbezeichnung muss aus in Deutschland zugelassenen Rebflächen und Rebsorten stammen. Vor 2009 wurde er unter der Bezeichnung Tafelwein verkauft.

Dosage Zero

Bevor eine Sektflasche nach dem Degorgieren mit einem Sektkorken endgültig verschlossen wird, muss der entstandene Flüssigkeitsverlust, der durch das Entfernen der Hefe entstanden ist, wieder aufgefüllt werden. Hierzu verwendet man eine sogenannte Dosage.

Die Dosage bestimmt hier vo rallem, ob der Sekt sehr trocken (Brut Nature) oder süß (Halbtrocken) schmecken wird. Diese Dosage ist das Geheimnis eines jeden Winzers. Die ungefähre Höhe der Dosagegabe und damit der Süßegrad können an der Geschmacksangabe auf dem Etikett abgelesen werden.

Dosage Zero beschreibt man auch alternativ als „Brut Nature“. Hierbei lässt man die Süßung in der Dosage weg und füllt die Sektflasche mit demselben Sekt wieder auf.

Hier erkennt man, wie viel zusätzlicher Zucker in der Dosage steckt:

  • Brut Nature: 0 bis 3gr. /ltr
  • Extra Brut: 0 bis 6gr./ltr
  • Brut: 0 bis 12gr. /ltr
  • Extra Trocken: 12 bis 17.gr./ltr
  • Trocken: 17 bis 33 g/ltr
  • Halbtrocken: 33 bis 50 g/ltr
Doppelmagnum

Wie der Name schon verrät, ist hier der doppelte Inhalt einer Magnumflasche gefüllt, also 3 Liter Wein. Aber jetzt wird es etwas kompliziert:

Flaschen mit 3 Litern Inhalt heißen zwar Doppelmagnum (DMG), doch im französischen Burgund und in der Champagne bezeichnet man dieses Format als Jéroboam. Richtig kompliziert wird es aber erst, wenn man weiß, dass es diesen Begriff Jéroboam auch im Bordeaux gibt. Denn da steht eine Jéroboam für eine Weinflasche mit 5 Litern Inhalt.

E

Eiswein

Die letzte Stufe der Prädikatsweine sind die Eisweine. Eine absolut seltene Spezialität. Sie sind besonders selten und werden nur aus Trauben gewonnen, die von der Qualität mindestens eine Beerenauslese ist. Die Beeren bleiben dabei teilweise bis Januar, in Ausnahmefällen sogar bis Februar, am Rebstock und werden nur im gefrorenem Zustand bei mindestens -7 °C gelesen und gekeltert.

Um die geeignete Temperatur zu gewährleisten, findet die Lese der Eisweine nachts statt. Im Geschmack ist die konzentrierte Süße verbunden mit dem hohen Säuregehalt charakteristisch für den Eiswein. Das Mindestmostgewicht liegt hier bei 120°Oe also 289g Restzucker pro Liter.

Erzeugerabfüllung

Erzeugerabfüllung bedeutet, dass alle verwendeten Trauben im selben Betrieb angebaut, gekeltert und zu Wein ausgebaut wurden, und von diesem Betrieb auch selbst abgefüllt wurden. Die Bezeichnung ist weiterhin für Weine zugelassen, die von Winzergenossenschaften produziert worden sind, sofern es sich dabei ausschließlich um das verarbeitete Lesegut deren Mitglieder handelt. In der Weinverordnung vom 9. Mai 1995 wird Erzeugerabfüllung in §38 Absatz (4) definiert.

Extra Brut

Bevor eine Sektflasche nach dem Degorgieren mit einem Sektkorken endgültig verschlossen wird, muss der entstandene Flüssigkeitsverlust, der durch das Entfernen der Hefe entstanden ist, wieder aufgefüllt werden. Hierzu verwendet man eine sogenannte Dosage.

Die Dosage bestimmt hier vor allem, ob der Sekt sehr trocken (Brut Nature) oder süß (Halbtrocken) schmecken wird. Diese Dosage ist das Geheimnis eines jeden Winzers. Die ungefähre Höhe der Dosagegabe und damit der Süßegrad können an der Geschmacksangabe auf dem Etikett abgelesen werden.

Extra Brut, bedeutet ins Deutsche übersetzt extra herb.

Hier erkennt man, wie viel zusätzlicher Zucker in der Dosage steckt:

  • Brut Nature: 0 bis 3gr. /ltr
  • Extra Brut: 0 bis 6gr./ltr
  • Brut: 0 bis 12gr. /ltr
  • Extra Trocken: 12 bis 17.gr./ltr
  • Trocken: 17 bis 33 g/ltr
  • Halbtrocken: 33 bis 50 g/ltr

F

Flaschengrößen

Es gibt Weltweit unzählige verschiedene Flaschenformen und Größen. Die gängigsten und bekanntesten Flaschengrößen sind folgende:

  • Demi / 0,375L.
  • Normalflasche oder Eintel / 0,75 L.
  • Magnum / 1,5L.
  • Doppelmagnum oder Jeroboam / 3L.
  • Methusalem oder Impériale / 6L.
  • Salmanazar / 9L.
  • Balthazar / 12L.
  • Nebukdadnezar / 15L.
  • Goliath / 18L.
  • Salomon / 20L.
Flaschenreifung

Die Flaschenreife bezeichnet die Reifeentwicklung, die ein Wein durch das Altern auf der Flasche erreicht. Hier spielen sehr viele Faktoren eine große, zusammenhängende Rolle:

  • Rebsorte
  • Herkunft
  • Boden
  • Jahrgang
  • Vinifikation
  • Weinausbau
  • Lagerbedingung

und vor allem dem Können des Winzers bzw. Kellermeisters. Als Faustformel gilt, desto größer die Flasche, desto langsamer der Reifeprozess in der Flasche.

G

Ganztraubenpressung

Die Ganztraubenpressung spielt bei der Herstellung von Wein und Sekt eine wichtige Rolle. Sie kann bei nur stattfinden, wenn die Trauben per Hand gelesen wurden und direkt nach der Lese verarbeitet werden. Anstatt die Trauben zu entrappen (also maschinell von ihren Stielgerüsten zu entfernen), werden diese im Ganzen in die Presse gegeben.

Anschließend werden die Trauben schonend und stufenweise gepresst. Das kann bis zu 4 Stunden dauern. Aufgrund der schonenden Pressung werden die Stiele und Traubenkerne nicht zerstört. Dadurch gelangen weniger Bitterstoffe in den Most.

Gerbstoffe

Gerbstoffe sind Bestandteile im Wein, die ein herbes, adstringierendes, austrocknendes Mundgefühl hervorrufen und bitter schmecken. Die wohl wichtigsten Gerbstoffe bei Wein sind die Tannine. Diese Gerbstoffe kommen insbesondere in Rotwein vor.

GG

GG ist die Abkürzung für Großes Gewächs. Dies ist die Bezeichnung für einen trocken ausgebauten Wein aus einer VDP.GROSSEN LAGE®

Das französische Gegenstück hierzu bezeichnet man als Grand Cru.

Gutsabfüllung

Nach dem deutschen Weinrecht ist die Gutsabfüllung eine verschärfte Form für der Erzeugerabfüllung und wurde vor allem geschaffen, um die Qualität vom Wein zu erhöhen.

Bei der Gutsabfüllung müssen folgende Kriterien erfüllt sein, um die Weine als solche zu kennzeichnen. Das Weingesetz in Deutschland besagt in §38 Absatz (5), dass eine Gutsabfüllung nur dann vorliegt, wenn der Weinbaubetrieb eine Steuerbuchhaltung führt. Außerdem muss der Kellermeister für eine Gutsabfüllung ausgebildeter Önologe sein und der Weinberg muss seit dem 01. Januar des Erntejahres vom Betrieb bewirtschaftet sein.

H

Hefeautolyse

Bei der traditionellen Flaschengärung spielt die Hefe eine wichtige Rolle. Um die zweite alkoholische Gärung in der Sektflasche in Gang zu bringen, wird dem Grundwein Hefe und Zucker hinzugegeben. Diese Hefe vergärt zunächst den Zucker zu Alkohol und Kohlensäure. Wenn dieser Prozess beendet ist, sterben die Hefezellen langsam ab.

Dabei zerfällt die Hefe und gibt qualitätssteigernde Stoffe, die sogenannten Aminosäuren, an den Sekt ab. Gerade bei der Herstellung von Sekt führt die Hefeautolyse zu einem positiven Geschmackseinfluss. Der Sekt gewinnt an Komplexität, Schmelz und Wertigkeit. Oftmals spricht man auch von sogenannten Briochearomen.

I

Impériale

Impériale bezeichnet den Inhalt einer Weinflasche mit einem 6 Liter Fassungsvolumen aus dem Bordeux. Aber auch hier gibt es wieder regionale Unterschiede: In der Champagne als auch im Burgund heißt diese Flasche Methusalem.

In Deutschland gibt es keine feste Definition dazu, es stimmt somit beides.

J

Jahrgang

Im Sinne des Weinrechts ist es die Bezeichnung für die Weinernte und den daraus erzeugten Wein eines bestimmten Jahres. Bei Markenweinen von gewissen Champagner, Sherry, Marsala, Portweinsorten u.a. grundsätzlich oder zumindest für die normalen Abfüllungen im Interesse einer über die Jahre gleichbleibenden Qualität mehrere Jahrgänge miteinander verschneidet und in diesen Fällen keinen Jahrgang angibt, ist es in dem übrigen qualitätsorientierten Weinbau üblich, den Wein jahrgangsweise auszubauen und abzufüllen, da die Qualität eines Weins in erheblichem Maß von den klimatischen Bedingungen seines Geburtsjahrs bestimmt wird.

Jéroboam

Jéroboam beschreibt im französischen Bordeaux eine Weinflasche mit 5 Litern Inhalt.

Allerdings gibt es hier wieder einen regionalen Unterschied, denn im französischen Burgund und in der Champagne bezeichnet dieses Format als Jéroboam eine Weinflasche mit 3 Liter Inhalt. In Deutschland bezeichnet man dies als Doppelmagnum (DMG).

K

Kabinett

Kabinettweine sind die erste Stufe der Prädikatsweine. Es sind oftmals feine, schlanke & elegante Weine mit einem moderaten Alkoholgehalt und einer frischen Säure mit Aromen von Steinobst und grünen & gelben Äpfeln.

Kabinett-Weine können sowohl trocken, halbtrocken, als auch süß ausgebaut werden und müssen ein Mindestmostgewicht von 73°Oe also 164g Restzucker pro Liter nachweisen.

Klassische Flaschengärung

Bei der klassischen Flaschengärung oder auch traditionellen Flaschengärung genannt, findet die zweite Gärung in der Sektflasche statt.

Das Verfahren der Traditionellen Flaschengärung ist bei folgenden Schaumweinen vorgeschrieben:

  • Sekt (bei den Mitgliedern des Verbands der Traditionellen Sektmachern und bei VDP.Sekt und VDP.Sekt.Prestige)
  • Champagner
  • Crémant
  • Cava
  • Spumante – Método Classico

Der Sektgrundwein wird für die zweite Gärung mit Zucker und Hefe versetzt (Tirage) und in die Sektflasche gefüllt, die mit einem Kronkorken verschlossen. Bei der folgenden alkoholischen Gärung wird der Zucker durch die Hefen in Kohlensäure und Alkohol umgesetzt.

(Einfach) Flaschengärung (Achtung: nicht zu verwechseln mit klassischer Flaschengärung) oder Trans­vasierverfahren. Sobald die zweite Gärung in der Flasche durchlaufen ist und der Sekt mindestens drei Monate in der Flasche gereift ist, werden alle Flaschen wieder geöffnet und in einen Tank umge­füllt, um die Hefe dort abzu­filtern. Dort wird der Sekt dann auch mit der gewünschten Dosage (Süße) versehen. Danach wird der fertige Sekt vom Tank erneut in Flaschen gefüllt. Dieses Verfahren bringt gewisse Vorteile, z.B. dass das aufwendige Rütteln und Degorgieren wegfällt. Des weiteren schmeckt am Ende jede Flasche Sekt gleich und es gibt weniger Unterschiede zwischen den einzelnen Flaschen.

Korken

Kaum ein Material eignet sich besser zum Verschließen einer Weinflasche als ein Korken, welcher aus der Rinde der Korkeiche stammt. Da diese Korken flexibel und dennoch luft- und wasserdicht sind, passen sie sich perfekt an den Hals der Weinflasche an & verhindern das Auslaufen des Weins und ermöglichen eine minimale Oxidation während der jahrelangen Reifung.

L

Lagerung

Bei der Lagerung von hochwertigen Weinen lernt man, dass diese möglichst waagerecht gelagert werden sollen. Durch die waagrechte Lagerung bleibt der Korken stets feucht und der Wein ist dadurch luftdicht verschlossen.

Großflaschen ab 3L. Doppelmagnum können auch ohne Probleme stehend gelagert werden.

Auch die Lagerung von Sektflaschen mit traditioneller Flaschengärung können stehend gelagert werden. Denn durch den Überdruck in der Flasche und die Kohlensäure, die sich auch im Flaschenhals verteilt, bleibt der Korken automatisch feucht, auch wenn die Flüssigkeit ihn gar nicht berührt.

Grundsätzlich gilt, dem Wein oder Sekt keine großen Temperaturunterschiede & UV-Strahlen auszusetzen. Ein dunkler Keller, mit einer konstanten Temperatur (max. 16 Grad), eignet sich hierfür am besten. Natürlich auch in Klimaschränken.

M

Magnum

Hiermit ist keine Eissorte gemeint, sondern eine Größenangabe der sogenannten Magnumflasche (MAG). Diese beinhaltet den doppelten Inhalt einer 'Normalen' 750ml Eintelflasche. Die Füllmenge beträgt somit 1500ml / 1,5l. Wein. Die Bezeichnung Magnum als Größeneinheit für Wein gilt Weltweit gleich.

Maische

Die Maische, auch Traubenmaische genannt, sind gepresste, noch nicht gekelterte Trauben. Abhängig von Rebsorte und Ertrag ergeben 100Kg Maische im Durchschnitt 70 Liter Wein.

Maischegärung

Die bezeichnet die Vergärung des Traubensafts samt Schalen und Kernen auf der Maische.

Monopollage

Bei Weinen bedeutet der Zusatz Monopollage hinter einer Lagebezeichnung, dass sich diese im Alleinbesitz des Winzers befindet. Er ist somit der alleinige Weinerzeuger einer bestimmten Lage.

Mostgewicht

Das Mostgewicht verrät bereits einiges über die zu erwartende Qualität des Weins. Gemessen wird es in Grad Oechsle (abgekürzt °Oe), benannt nach ihrem Erfinder, dem Württemberger Apotheker und Mechaniker Ferdinand Oechsle.

Das Mostgewicht kennzeichnet das Gewichtsverhältnis von einem Liter Most zu einem Liter Wasser bei 20°C, also die Dichte, bzw. das spezifische Gewicht eines Mostes.

Beträgt das Gewichtsverhältnis beispielsweise 1,076, so handelt es sich um einen Most mit 76 Grad Oechsle. Das Mostgewicht resultiert in erster Linie aus dem Zuckergehalt, aus dem sich der spätere Alkoholgehalt im Wein ableiten lässt. So enthält beispielsweise ein Most mit 90 °Oe 209 Gramm Zucker pro Liter, der nach Vergärung 12 bis 13 Volumenprozent Alkohol im Wein ergibt.

In reifen Beeren, deren Haut durch den Edelfäule-Pilz Botrytis perforiert wurde, verdunstet an sonnigen Tagen das Wasser. Dadurch wird der bestehende Zuckergehalt noch weiter konzentriert. In Beerenauslesemosten mit 120 °Oe und mehr werden so Zuckerkonzentrationen von über 300 Gramm pro Liter erreicht. 

Mit zunehmender Reife der Trauben steigt der Zuckergehalt in den Beeren und damit auch das Mostgewicht im Saft. Je höher das Mostgewicht, desto höher die Qualitäts- bzw. Prädikatsstufe des späteren Weins.

Mousseux

Das Wort „Mousseux“ kommt aus dem Französischen und beschreibt das Schäumen des Weins. In Frankreich werden Schaumweine deshalb auch als „Vins mousseux“ bezeichnet.

Die Feinheit und das Mundgefühl der Perlage hängt direkt mit dem Herstellungsverfahren zusammen. Bei einfachen Schaumweinen mit zugesetzter Kohlensäure ist die Perlage vergleichsweise eher grob und grobkörnig. Die Bläschen steigen schneller auf und verflüchtigen sich schneller. Bei einem Sekt in traditioneller Flaschengärung ist die Perlage feiner. Sie wird umso feiner, je länger der Sekt im Keller des Sekthauses auf der Hefe lag.

Methusalem

Methusalem bezeichnet den Inhalt einer Weinflasche mit einem 6 Liter Fassungsvolumen. Aber auch hier gibt es wieder regionale Unterschiede: In der Champagne als auch im Burgund heißt sie ebenfalls Methusalem, während man im Bordeaux diese Flasche als Impériale bezeichnet.

In Deutschland gibt es keine feste Definition dazu, es stimmt somit beides.

O

Oechsle

Der Oechsle-Wert ist eine Maßeinheit für das Most-Gewicht des Traubenmostes und nach ihrem Erfinder Ferdinand Oechsle benannt. Das Mostgewicht, das durch den Oechsle-Wert angegeben wird, meint die Zuckerkonzentration, die in der Traube enthalten ist.

Zunächst muss man verstehen, was der Begriff Mostgewicht bedeutet: Der Oechsle Grad gibt Auskunft darüber, wie viel schwerer der Most im Vergleich zu Wasser ist. Wenn ein Liter Most 1 Gramm schwerer ist als Wasser, besitzt er 1 Grad Oechsle. Ein Liter Most mit beispielsweise 100 Grad Oechsle wiegt demnach 1100 Gramm.

Aus dem Mostgewicht lässt sich der Zuckergehalt und der spätere Alkoholgehalt des Weines berechnen: Mostgewicht geteilt durch 10 mal 1,26 ergibt die Volumenprozente Alkohol.
Durch ihre Mindestmostgewichte werden Qualitätsweine je nach Gebiet definiert.

P

Prädikatswein

Die Kategorie Qualitätsweine mit Prädikat, kurz Prädikatsweine, stellt eine gehobene Kategorie der Qualitätsweine dar. Diese dürfen nicht mit Zucker angereichert werden und sind deshalb auch eine deutsche Besonderheit. Hier gelten höchste Qualitätskriterien im Hinblick auf Art, Reife, Harmonie und Eleganz. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Prädikate mit aufsteigender Reihenfolge:

  • Kabinett
  • Spätlese
  • Auslese
  • Beerenauslese
  • Trockenbeerenauslese
  • Eiswein

Allgemein betrachtet müssen Prädikatsweine Mindestanforderungen hinsichtlich des Mostgewichtes erfüllen - je nach Erfüllung der Anforderungen werden die Weine dann zu den einzelnen Prädikatsstufen eingestuft. Zudem darf der Wein nur aus einer Rebsorte gekeltert werden.

Q

Qualitätswein / QbA

Qualitätswein und QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete), sind Weine mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung. Qualitätsweine bilden in Deutschland die größte Gruppe, und müssen zu 100 % aus einem der 13 Weinanbaugebiete stammen. Weiterhin müssen diese eine analytische und sensorische Prüfung (amtliche Prüfungsnummer) bestehen.

Diese 13 deutschen Weinanbaugebiete sind:

  • Ahr
  • Baden
  • Franken
  • Hessische Bergstraße,
  • Mittelrhein
  • Mosel
  • Nahe
  • Pfalz
  • Rheingau
  • Rheinhessen
  • Saale-Unstrut
  • Sachsen
  • Württemberg
Qualitässtufen

Wein wird in Deutschland gesetzlich in folgenden Qualitätsstufen unterschieden:

  • Deutscher Wein
  • Deutscher Landwein
  • Qualitätswein
  • Prädikatswein
  • Kabinett
  • Spätlese
  • Auslese
  • Beerenauslese
  • Trockenbeerenauslese
  • Eiswein

Neben diesen oben genannten Qualitätsstufen deutscher Weine gibt es noch die VDP.Klassifikationen, welche alle mindestens die gesetzliche höchste Stufe des Prädikatsweins tragen. Diese Qualitätsstufen unterliegen noch strengeren Kriterien als das Deutsche Weingesetz vorgibt. Diese Klassifikationen lauten:

  • VDP.GUTSWEIN
  • VDP.ORTSWEIN
  • VDP.ERSTE LAGE®
  • VDP.GROSSE LAGE®

R

Restzucker

Restzucker oder auch Restsüße genannt, ist der Zuckeranteil, der nach abgeschlossener oder gestoppter Gärung im Wein zurückbleibt. Sein Gehalt bestimmt, ob ein Wein als trocken, halbtrocken, lieblich oder süß deklariert werden darf.

Réserve

Unter Réserve versteh man die Bezeichnung für einen Wein von sehr gehobener Qualität, der sich meistens durch einen höheren Alkoholgehalt und/oder eine längere Reifedauer auszeichnet. Der Begriff wird in zahlreichen Weinbauländern verwendet, hat dort aber jeweils unterschiedlichen (wein rechtlichen) Status.

S

Sekt

Sekt beschreibt einen deutschen, nach bestimmten Qualitätskriterien hergestellten Schaumwein. Im engeren Sinne dürfen nach dem deutschen Weingesetz aus 1971 nur diejenigen Schaumweine als Sekt bezeichnet werden, die durch eine erste oder zweite Gärung hergestellt werden. Ein Sekt muss mindestens 3,5 Bar Kohlendioxid-Überdruck aufweisen, & mindestens 10% Volumenprozent Alkohol besitzen. Der Begriff Sekt ohne Zusatzbezeichnung kann jedoch auch Grundweine aus verschiedenen Ländern umfassen. Deshalb empfehlen wir stets darauf zu achten, dass zumindest die Angabe Deutscher Sekt oder Sekt b.A. auf dem Etikett notiert ist.

Einfach gesprochen ist Sekt das deutschsprachige Pendant zu Champagner. Ein Sekt in traditioneller Flaschengärung wird ähnlich hergestellt wie Champagner, mit der Ausnahme, dass die Trauben nicht im Gebiet Champagne (Frankreich) produziert werden, sondern in Deutschland. Die Begrifflichkeit bezieht sich also nicht zwangsläufig auf Qualität, sondern auf die Herkunft der Trauben.

Sekt b.A.

Redet man von einem Sekt b.A., also einem Sekt bestimmter Anbaugebiete, stammen die Trauben des Sektgrundweins von nur einer Weinanbauregion in Deutschland, beispielsweise aus dem Rheingau. Diese Sekte werden amtlich geprüft und es muss eine sogenannte AP Nummer beantragt werden.

Sekt Trauben

Prinzipiell kann man aus jeder Rebsorte (Traube) einen Schaumwein produzieren. Die Wahl der Rebsorte für Sekt bleibt am Ende eine Stil- und Geschmacksfrage. Abhängig von der Rebsorte, der Herkunft, dem Jahrgang, dem Lesezeitpunkt, der Vergärung wie auch dem Ausbau im Sektkeller können Schaumweine unterschiedlicher Charakteristiken und Stile entstehen. Die häufigsten Rebsorten sind in Deutschland:

  • Riesling
  • Spätburgunder (Pinot Noir)
  • Schwarzriesling (Pinot Meunier)
  • Chardonnay und Weißburgunder (Pinot Blanc)
Sektsteuer

Die Sektsteuer oder auch Schaumweinsteuer genannt, hat in Deutschland eine lange Geschichte. Die Sektsteuer wurde 1902 vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte unter Kaiser Wilhelm II. eingeführt. Da die Ausgaben für die Wehrkraft immer weiter stiegen, wurde man kreativ, um die Kriegsflotte finanzieren zu können. Bis heute wurde die Sektsteuer nie wieder abgeschafft – mit Ausnahme die Jahre der Weltwirtschaftskrise zwischen 1933 und 1939, als man versuchte, den Konsum wieder zu fördern.

Laut Steuergesetz gilt die Sektsteuer heute als Verbrauchssteuer. Beim Erwerb einer Flasche Schaumwein (Sekt), fällt stets die Sektsteuer an. Diese fordert der Staat beim Produzenten ein, sobald der fertige Sekt das Lager verlässt. Die Sektsteuer wird wiederum an den Konsumenten weitergegeben. Der Erlös wird komplett an den deutschen Fiskus abgetreten.

Wie hoch ist die Sektsteuer in Deutschland?

Pro Flasche Sekt (0,75 l) zahlt der Verbraucher 1,02 Euro Netto Sektsteuer.

Spätlese

Spätlesen sind die zweite Stufe der Prädikatsweine. Durch die Verwendung vollreifer Trauben sind diese Weine von harmonischer Fülle geprägt und haben einen intensiven, klaren,
gelb fruchtigen Charakter, der oft durch eine deutliche Frucht süße unterstützt wird. Die Farbe ist meist strohgelb, kann
aber auch ins Goldfarbene übergehen.

Das Mindestmostgewicht beträgt hier 80°Oe also 183g Restzucker pro Liter.

T

Tankgärung

Bei der Tank­gärung  findet die zweite Gärung nicht in der Flasche statt, sondern der Sekt gärt von Anfang an in großen Drucktanks. Dabei bleibt das Kohlendioxid, das bei der Gärung entsteht, im Tank. Auch hier kann die Hefe ohne das aufwendige Degorgieren entfernt werden und der Sekt wird im Tank bereits mit der gewünschten Dosage (Süße) versehen und in Flaschen abgefüllt.

Das ist das kostengünstigste und schnellste Verfahren bei der Sektherstellung. Die Qualität eines Sektes in traditioneller Flaschengärung kann mit diesem Verfahren jedoch nicht erreicht werden. Diese Schaumweine sind meist frucht-betonter, haben eine weniger feine Perlage und ihnen fehlt es an Komplexität im Vergleich zu (guten) Schaumweinen aus traditioneller Flaschengärung.

Das Verfahren der Tankgärung wird in der Regel bei folgenden Produkten angewendet:

  • Asti Spumante
  • Prosecco 
  • Perlwein
  • Sekte ohne Flaschengärung (meist im Supermarktregal zu finden)
Traditionelle Flaschengärung

Bei der traditionellen Flaschengärung oder auch klassischen Flaschengärung genannt, findet die zweite Gärung in der Sektflasche statt.

Das Verfahren der Traditionellen Flaschengärung ist bei folgenden Schaumweinen vorgeschrieben:

  • Sekt (bei den Mitgliedern des Verbands der Traditionellen Sektmachern und bei VDP.Sekt und VDP.Sekt.Prestige)
  • Champagner
  • Crémant
  • Cava
  • Spumante – Método Classico

Der Sektgrundwein wird für die zweite Gärung mit Zucker und Hefe versetzt (Tirage) und in die Sektflasche gefüllt, die mit einem Kronkorken verschlossen. Bei der folgenden alkoholischen Gärung wird der Zucker durch die Hefen in Kohlensäure und Alkohol umgesetzt.

(Einfach) Flaschengärung (Achtung: nicht zu verwechseln mit klassischer Flaschengärung) oder Trans­vasierverfahren. Sobald die zweite Gärung in der Flasche durchlaufen ist und der Sekt mindestens drei Monate in der Flasche gereift ist, werden alle Flaschen wieder geöffnet und in einen Tank umge­füllt, um die Hefe dort abzu­filtern. Dort wird der Sekt dann auch mit der gewünschten Dosage (Süße) versehen. Danach wird der fertige Sekt vom Tank erneut in Flaschen gefüllt. Dieses Verfahren bringt gewisse Vorteile, z.B. dass das aufwendige Rütteln und Degorgieren wegfällt. Desweiteren schmeckt am Ende jede Flasche Sekt gleich und es gibt weniger Unterschiede zwischen den einzelnen Flaschen.

Trockenbeerenauslese

Trockenbeerenauslesen oder auch TBA genannt, sind die fünfte Stufe der Prädikatsweine. Diese Beeren werden aus rosinenartigen überreifen, eingetrockneten oder edelfaulen und mit Botrytis behafteten Trauben hergestellt und zeigen sich meist hoch farbig golden, mit zunehmender Alterung auch bernsteinfarben.

Der Geschmack ist in der Regel
geprägt durch die vollmundige, extreme Süße, bei geringen bis moderaten Alkoholgehalten. Es sind Weine mit einem ganz besonderen Trinkerlebnis und kommen überwiegend als Aperitif zum Einsatz. Konzentrierte Aromen nach Rosinen, Dörrobst und Honig, aber auch würzige Noten sind typisch.

Trockenbeerenauslesen unterscheiden sich von
Beerenauslesen durch einen höheren Zuckergehalt und einer stärkeren Konzentration des Aromas durch die
Edelfäule.

Das Mindestmostgewicht beträgt hier 150°Oe also 359 Restzucker pro Liter.

V

VDP. DIE PRÄDIKATSWEINGÜTER

Der Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ist eine Vereinigung von ca. 200 Weingütern in Deutschland, der sich für verbindliche Qualitätsstandards einsetzt. Das Markenzeichen des VDPs ist der VDP Adler, der entweder auf den Kapseln oder den Etiketten der Weine abgebildet ist. Dieser steht als Markenzeichen für Spitzenqualität im Weinbau.

Ursprünglich wurde der Verband 1910 als Verband Deutscher Naturweinversteigerer e. V. gegründet. Mittlerweile steht der Verband für eine klare Herkunftsbezeichnung und verfolgt den „Terroir“ Gedanken sowie Nachhaltigkeitsaspekte. Durch diesen Fokus und die Qualitätsphilosophie zählen VDP Weine oftmals zu den hochwertigsten Weinen Deutschlands.

2012 verabschiedete der VDP eine neue Klassifikation zur Definition der wichtigsten Weinlagen in 4000 Groß- und Einzellagen.

Es wurden vier Stufen klassifiziert:

  • VDP.Gutswein
  • VDP.Ortswein
  • VDP.Erste Lage®
  • VDP.Große Lage® (trockene Weine aus einer VDP.Große Lage® heißen VDP.Großes Gewächs®)

Eine VDP Mitgliedschaft ist weder käuflich, noch kann ein Weingut sich dafür bewerben. Weingüter, die eine VDP Mitgliedschaft  anstreben, müssen durch eine nachhaltige und hohe Qualität über Jahre hinweg nationales und internationales Aufsehen erregen, um als potenzieller VDP Anwärter in Betracht gezogen zu werden.

VDP.GUTSWEIN

VDP.GUTSWEINE sind der Einstieg in die herkunftsgeprägte Qualitätshierarchie der Prädikatsweingüter. Bereits auf diesem Level zeigen sich das hohe Niveau und die unverwechselbare Handschrift des Weinguts. Alle Trauben für die VDP.GUTSWEINE stammen ausschließlich aus gutseigenen Weinbergen. Sie sind gewissermaßen die Visitenkarte eines Winzers.

VDP.ORTSWEIN

VDP.ORTSWEINE kommen aus den besten Weinbergen innerhalb eines Ortes. Die Herkunft ist hier also bereits enger umgrenzt als bei den VDP.GUTSWEINEN. Da jeder Ort seine speziellen Bodenstrukturen und Kleinklimata hat, kann man hier schon deutlich das Terroir schmecken. Nur regional typische Rebsorten werden verwandt. Sie sind ein Vorbote für die VDP Lagenweine und ein echter Geheimtipp.

VDP.ERSTE LAGE®

Weine mit der Auszeichnung VDP.ERSTE LAGE® sind allesamt herausragend, markant und langlebig. Sie stammen aus klar abgegrenzten Lagen & begeistern mit ihrem eigenständigen Profil. Ihren Lagencharakter bringen sie zur Geltung, da sie sich in den Weinbergen nur auf wenige Rebsorten beschränken und auf große Erntemengen verzichtet wird. Somit versprechen Weine der Stufe VDP.ERSTE LAGE® erstklassige, individuelle und eindrucksvolle Geschmackserlebnisse.

VDP.GROSSE LAGE® / VDP.GROSSES GEWÄCHS®

Die VDP.GROSSE LAGE® zeichnet die allerbesten deutschen Weinberge aus. Sie stammen oft aus weltberühmten Lagen, die durchweg beachtliche Trauben hervorbringen. In ihnen spiegeln sich der einzigartige Charakter der Lage, die besondere Beschaffenheit des Bodens und das großartige Können derer, die mit dem Weinberg oft schon seit vielen Generationen vertraut sind. VDP.GROSSE LAGE® Weine, die trocken ausgebaut sind, nennen sich VDP.GROSSES GEWÄCHS®.

VDP.SEKT / VDP.SEKT.PRESTIGE®

Nur Sekte, die die strengen Qualitätskriterien und Prüfungen durchlaufen, ähnlich der strikten Regularien der Champagne, dürfen mit dem VDP.Sektsiegel ausgezeichnet werden. Parallel wird es vorerst auch weiterhin Sekte mit dem VDP.Adler, ohne aber das neue Siegel, geben. Die traditionelle Flaschengärung ist für VDP.SEKT und VDP.SEKT.PRESTIGE® obligatorisch. Jahrgangssekte müssen mindestens 24 Monate (VDP.SEKT) bzw. 36 Monate (VDP.SEKT.PRESTIGE®) auf der Hefe liegen.

Große Sekte dürfen auch viel länger reifen. Für die Erzeugung der Sekt-Grundweine gelten die strengen Erzeugungsrichtlinien des VDP. Zusätzliche Sektparameter werden in einem eigenen VDP.Lastenheft geregelt. So darf zum Beispiel nach dem VDP.SEKT.STATUT erzeugter Sekt nur aus dafür geeigneten, gutseigenen Weinbergen stammen. Diese werden vom Anschnitt bis hin zur - für Schaumwein traditionell frühen -Lese entsprechend gepflegt und grundsätzlich von Hand gelesen. Die Rebsorten für VDP.SEKT und VDP.SEKT.PRESTIGE® definiert jede Region individuell, klassischerweise sind das Riesling und die Burgundersorten, ergänzt um regionale Klassiker.